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Landtiere und Vögel aus Malta
Besonders
artenreich ist Malta in Hinblick auf die Tierwelt nicht, was jedoch für
Inseln typisch ist. Aufmerksamen Wanderern und Spaziergängern dürften
einige der dort vorkommenden Tierarten jedoch trotzdem nicht verborgen
bleiben. Im Frühling gehört der Luftraum den Insekten. Vögel machen
ihnen ihr Territorium praktisch nicht streitig, denn sie kommen in
relativ geringer Zahl vor - mit Ausnahme der Vogelzugzeiten, und dann
wird leider Jagd auf sie gemacht. Auf den Felsen oder Mauern sonnen sich
unzählige Eidechsen. Im Meer um die Inseln leben viele bunte Fische,
die man freilich nur beim Schnorcheln oder Tauchen zu Gesicht bekommt.
Außer den auf dieser Seite abgebildeten Tierarten habe ich auf Malta
noch weitere Spezies beobachtet, die ich allerdings nicht fotografieren
konnte. So habe ich beispielsweise in Buġibba abends eine Fledermaus,
genau genommen ein Kleines Mausohr (Lesser Mouse-eared Bat, Myotis
blythii), gesehen. Nachts wimmelte es an der Strandpromenade von
Buġibba von Asseln. Tausende dieser Tiere kamen nach Sonnenuntergang aus
ihren Verstecken hervor. Tagsüber sausen unter deutlich vernehmbarem
Getöse Libellen durch die Luft. Neben den weiter unten abgebildeten
Vogelarten habe ich außerdem ich viele Stadt- und Felsentauben (Feral
Rock Pigeon, Columba livia f. domestica bzw. Columba livia
gesehen. Hinzu kommen drei Vogelarten, die sich so schnell meinen
Blicken entzogen haben, dass ich sie nicht bestimmen konnte.
Nicht zuletzt sollte möchte ich erwähnen, dass es in Malta auch Tiere
gibt, die man als Urlauber normalerweise nicht so gern näher kennen
lernen möchte. Zu ihnen gehören Mücken und Kakerlaken, die sich in
manchen Hotelzimmern eingenistet haben und bei vielen Urlaubern für
regelrechten Ekel sorgen. Diese relativ großen Insekten gehören in den
Mittelmeerländern allerdings zur typischen Fauna und man muss damit
leben, ihnen hier und da zu begegnen. Bei einem starken Befall des
Zimmers sollte man jedoch mit dem Hotelpersonal über dieses Problem
sprechen.
Sämtliche Beschreibungstexte in diesem Kapitel basieren auf einer
Identifizierung der Arten anhand von Fachliteratur beziehungsweise mit
der freundlichen Unterstützung von Experten. Irrtümer sind dabei
freilich nicht ausgeschlossen.
Folgende Tiere sind in diesem Kapitel zu finden:
Amphibien und Reptilien
· Gefleckter Walzenskink (Ocellated Skink, Chalcides ocellatus)
· Gemalter Scheibenzüngler (Painted Frog, Discoglossus pictus)
· Malta-Eidechse (Maltese Wall Lizard, Podarcis filfolensis)
· Mauergecko (Wall Gecko, Tarentola mauritanica)
Insekten
· Aethiessa floralis
· Ägyptische Wanderheuschrecke (Egyptian Locust, Anacridium aegypticum)
· Bienen und Wespen
· Großer Kohlweißling (Large White, Pieris brassicae)
· Nashornkäfer (Rhinoceros beetle, Oryctes nasicornis)
Vögel
· Italiensperling (Italian Sparrow, Passer italiae)
· Samtkopf-Grasmücke (Sardinian Warbler, Sylvia melanocephala melanocephala)
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Amphibien und Reptilien
Gefleckter Walzenskink (Ocellated Skink, Chalcides ocellatus)
In Malta leben eine Reihe von Reptilien und Amphibien,
darunter ist auch eine Skink-Art. Der Gefleckte Walzenskink wird bis zu
30, selten 40 Zentimeter lang. Sein Körperbau ist kräftig und seine
Schuppen liegen glatt an, wodurch sein Körper glänzt. Der Kopf läuft
spitz zu und die Beine sind wie für Skinke typisch recht kurz. die
Körperoberseite dieser Tiere ist variabel hellgelb bis braun gefärbt.
Auf dieser Grundfarbe befindet sich ein schwarzweißes Fleckenmuster.
Einfarbig hell gelblichbraun bis hellbraun ist die Körperunterseite
gefärbt. Gefleckte Walzenskinke lebt in trockenen, sandigen und felsigen
oder steinigen Gebieten. Am Tage verstecken sich diese vor allem
nachtaktiven Reptilien in Mauer- und Felsspalten. Nur mit Glück entdeckt
man die scheuen Tiere, wenn sie sich ein kleines Stück weit aus ihren
Verstecken wagen. Insekten bilden die Nahrung dieser Tiere. Das
Verbreitungsgebiet des Gefleckten Walzenskinks erstreckt sich über das
südliche Italien, Malta, Südgriechenland, Nordafrika, Vorderasien und
von der Türkei bis nach Pakistan. Foto: Juni 2001, Nähe Dingli
Gemalter Scheibenzüngler (Painted Frog, Discoglossus pictus)
Einen ausgewachsenen Frosch dieser Art habe ich auf
Malta leider nicht zu Gesicht bekommen. In Tümpeln am Felsenstrand von
Buġibba habe ich jedoch etliche Kaulquappen dieser Froschart gesehen,
die ich zunächst nicht identifizieren konnte. Glücklicherweise konnte
mir ein Amphibienexperte bei der Bestimmung der Kaulquappen helfen. Die
Familie der Scheibenzüngler gehört zur Ordnung der Froschlurche.
Ausgewachsene Exemplare des Gemalten Scheibenzünglers erreichen eine
Kopf-Rumpf-Länge von sieben, selten acht Zentimeter. Farblich sind die
Tiere sehr variabel. Es gibt einfarbige und gefleckte Tiere sowie
Individuen mit zwei dunkelbraunen Längsbändern. Typisch für diese
Amphibienart zugespitzte Schnauze, der Kopf ist flach und breit. Auf
Malta, Gozo und Sizilien kommt Discoglossus pictus vor. Unterarten
dieser Spezies sind in Teilen Algeriens und Tunesiens sowie in
Katalonien und Südfrankreich vor. Foto: Juni 2001, Buġibba
Malta-Eidechse (Maltese Wall Lizard, Podarcis filfolensis)
Wer gern Eidechsen beobachtet, ist in Malta bestens
aufgehoben. Aufgrund des überall recht felsigen und steinigen Terrains
leben auf den Inseln dieses Landes unzählige Eidechsen. Bis zu 25
Zentimeter lang wird die Malta-Eidechse, wovon der Schwanz den größten
Teil ausmacht. Kopf und Rumpf sind bis zu 8,6 Zentimeter lang. In ihrem
äußeren Erscheinungsbild ist diese Spezies ausgesprochen variabel.
Außerdem sehen Männchen und Weibchen unterschiedlich aus. Die Abbildung
rechts zeigt beispielsweise ein Weibchen. Das Tier war an der Kehle
gelblich gefärbt und trug dort keine schwarze Zeichnung. Malta-Eidechsen
kommen auf den Inseln in fünf Unterarten vor, die anhand ihrer Zeichnung
unterschieden werden können. Sie sicher identifizieren und benennen zu
können, gelingt aber ohne Zweifel nur ausgewiesenen Reptilienkennern. Foto:
Juni 2001, Buġibba
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Podarcis filfolensis maltensis, Weibchen,
Foto: Juni 2001, Buġibba |
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Podarcis filfolensis maltensis, Weibchen,
Foto: Juni 2001, Buġibba |
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Podarcis filfolensis,
Foto: Juni 2001, Buġibba |
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Podarcis filfolensis,
Foto: Juni 2001, Nähe Dingli |
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Podarcis filfolensis maltensis, Weibchen,
Foto: Juni 2001, Buġibba |
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Podarcis filfolensis,
Foto: Juni 2001, Buġibba |
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Podarcis filfolensis,
Foto: Juni 2001, Buġibba |
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Podarcis filfolensis maltensis, Männchen,
Foto: Juni 2001, Buġibba |
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Mauergecko (Wall Gecko, Tarentola mauritanica)
Geckos
sind nachtaktiv, am Tage sonnen sie sich jedoch oft auf Mauern oder
Felsen. Da sie sehr scheu sind, verschwinden sie bei der geringsten
Störung in Spalten und Höhlen. Man muss sich ihnen sehr langsam nähern,
damit man sie beobachten kann. Mauergeckos werden bis zu 15 Zentimeter
lang, sie sind am gesamten Körper bräunlich gefärbt. Am liebsten halten
sie sich in Ansammlungen von Steinen auf, die ihnen
Rückzugsmöglichkeiten in Form von Spalten und kleinen Höhlen bieten.
Diese Steinansammlungen können natürlich vorkommende Geröllflächen sein,
aber auch von Menschen errichtete Mauern stellen für diese Tiere
attraktive Lebensräume dar. Neben dem Mauergecko kommt in Malta auch der
bis zu zwölf Zentimeter lange Scheibenfingern (Turkish Gecko,
Hemidactylus turcicus) vor. Besonders viele Geckos habe ich an den
Mauern beobachtet, die sich entlang des Weges erstrecken, der oberhalb
den Klippen von Dingli verläuft. Foto: Juni 2001, Nähe Dingli
Insekten
Aethiessa floralis
Ein Vertreter der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae)
ist Aethiessa floralis. Diese Käferart, für die mir kein
deutscher Name bekannt ist, ist zwischen 13 und 21 Millimeter lang. Die
Grundfärbung des Körpers ist schwarz oder dunkelbraun, auf dem
Halsschild und auf den Flügeldecken befinden sich vor allem an den
Außenrändern einige bräunliche Bereiche. Die
Körperoberfläche ist glänzend, auf der Oberseite trägt der Körper feine
Punktgruben und die Flügeldecken weisen langgestreckte Aufwölbungen auf,
die wie Kanten wirken. Auf der Unterseite ist der Körper braun behaart.
Das Verbreitungsgebiet dieser Käferart erstreckt sich über Teile
Nordafrikas und Südeuropas, wo die Tiere in Andalusien und Kalabrien
sowie auf Sizilien und in Malta vorkommen. Foto:
Juni 2001, Buġibba
Ägyptische Wanderheuschrecke (Egyptian Locust, Anacridium aegypticum)
Männchen der Ägyptischen Wanderheuschrecke erreichen
eine Körperlänge von 30 bis 56 Millimeter, weibliche Tiere sind 46 bis
70 Millimeter lang. Graubraun bis gelbbraun ist die Grundfärbung dieser
Insekten. Auf dieser Grundfarbe befindet sich eine zarte, dunkle
Maserung. Typisch für diese Spezies ist, dass die Tiere auf Oberseite
ihres Halsschildes eine längs verlaufende, gelb bis orange gefärbte Kante.
Diese weist zudem drei Querfurchen auf. Teile der Hinterbeine sind
bläulich beziehungsweise orange gefärbt. Auf den Hinterflügeln befindet
sich bei dieser Tierart eine dunkle Binde, die bogenförmig angeordnet
ist. Sehr auffällig sind die Augen dieser Heuschrecken, sie sind gelb
und schwarz quer gestreift, was jedoch nur aus der Nähe zu erkennen ist.
Nahezu im gesamten Mittelmeerraum ist diese Spezies beheimatet. Foto:
Juni 2001, Buġibba
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Bienen und Wespen
Das Land Malta ist für seinen schmackhaften Honig
bekannt. Diesen Honig produzieren Heerscharen von Bienen, die man vor
allem im Frühling überall antrifft, siehe linkes Foto, unbestimmte Biene
auf einer wilden Artischockenblüte. In Malta leben darüber hinaus
unterschiedliche Wespenarten, deren Nester man bei genauer Betrachtung
in der Natur finden kann, siehe Foto ganz rechts. Wie die Bienen sind
auch die Wespen auf den Inseln weit verbreitet. Im Winter fliegen keine
Bienen und Wespen, doch schon im zeitigen Frühjahr, wenn die ersten
Blumen blühen, lassen sie sich beobachten.
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Biene,
Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni |
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Wespennest,
Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni |
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Großer Kohlweißling (Large White, Pieris brassicae)
Von Nordafrika bis nach Skandinavien
erstreckt sich
das Verbreitungsgebiet des Großen Kohlweißlings, den man somit auch auf
Malta antreffen kann. Auf der Flügeloberseite ist die Grundfärbung weiß,
die Ecken der Vorderflügel sind schwarz gefärbt. Weibchen sind daran zu
erkennen, dass sich bei ihnen auf der Oberseite der Vorderflügel
schwarze Flecken befinden, diese sind auch auf der Unterseite zu sehen.
Bei männlichen Tieren sind sie nur auf der Unterseite vorhanden. Bei
beiden Geschlechtern ist die Unterseite der Flügel grünlich gefärbt. Die
Flügelspannweite der tagaktiven Falter beläuft sich auf 60 bis 65
Millimeter. Sie fliegen in zwei bis drei Generationen von März bis
Oktober. Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni
Nashornkäfer (Rhinoceros beetle, Oryctes nasicornis)
Eine auffällige Erscheinung ist der Nashornkäfer.
Diese Art ist 20 bis 40 Millimeter lang und sie gehört zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae). Der Körper ist schwarz oder
dunkelbraun gefärbt, die Flügeldecken sind bei vielen Individuen
kastanienbraun. Glänzend und glatt ist die Oberfläche des Körpers, auf
den Flügeldecken befinden sich somit keine Punktgruben oder Rillen. Auf
der Körperunterseite sind Nashornkäfer kräftig behaart, die Haare sind
rötlich gefärbt. Ein sicheres Erkennungsmerkmal ist ein Horn, das auf
dem Kopf sitzt. Nur bei männlichen Nashornkäfern ist es lang und nach
hinten gebogen, siehe Foto in diesem Absatz. Weibchen haben entweder
kein Horn oder nur einen kleinen Höcker. Das Verbreitungsgebiet dieser
Käferart reicht von Südeuropa bis nach Skandinavien und bis zum
Baltikum. Auch in Teilen Nordafrikas ist die Spezies beheimatet. Darüber
hinaus kommt sie in einigen Gebieten Zentral- und Ostasiens sowie auf
den Kanarischen Inseln vor. Foto: Juni 2001, Buskett Gardens
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Vögel
Italiensperling (Italian Sparrow, Passer italiae)
Der Italiensperling ist auf Kreta, Korsika, in Malta
und auf der Apenninhalbinsel heimisch. Mit dem vor allem in Spanien und
ein wenig östlich davon lebenden Weidensperling (Passer
hispaniolensis) ist er eng verwandt, als dessen Unterart er einige
Zeit gegolten hat. Zum Haussperling (Passer domesticus) besteht
ebenfalls ein enges Verwandtschaftsverhältnis. In Malta leben viele
Individuen, die gewissermaßen ein Mittelding zwischen Weiden- und
Italiensperling darstellen, weil sich die Arten dort mischen.
Italiensperlinge haben eine Körpergröße von 14,5 Zentimeter. Die Männchen kann man
leicht anhand ihrer kastanienbraunen Kappe erkennen, außerdem haben sie
einen recht großen schwarzen "Latz". Weibliche Italien-, Weiden- und Haussperlinge sehen
einander ausgesprochen ähnlich, sie sind in verschiedenen
Braunschattierungen gefärbt. Es sei noch anzumerken, dass der Status als
eigene Art beim Italiensperling unter Experten nach wie vor umstritten
ist. Foto: Juni 2001, Buġibba
Samtkopf-Grasmücke (Sardinian Warbler, Sylvia melanocephala melanocephala)
Weite Teile Südeuropas sind die Heimat der
Samtkopfgrasmücke. Diese Vögel fallen durch ihren perlenden, sehr
fröhlich wirkenden Gesang auf. Sie sind etwa 14 Zentimeter groß. Bei
dieser Spezies sehen Männchen und Weibchen unterschiedlich aus.
Weibliche Samtkopf-Grasmücken tragen auf dem Kopf eine graue Kappe, bei
den Männchen ist diese schwarz. Männchen haben einen roten Augenring
rot, eher orange ist er beim Weibchen gefärbt. Beide Geschlechter sind
an der Kehle weiß, wobei dieser Farbbereich bei den Männchen größer ist
als bei den Weibchen. Grau ist der Rücken der Männchen, Weibchen haben
dort hellgraue bis braune Federn. Die Körperunterseite ist bei ihnen
dunkler gefärbt als bei den Männchen, bei ihnen ist sie hell bis
cremefarben. Samtkopf-Grasmücken ernähren sich hauptsächlich von kleinen
Insekten und Spinnen. Typische Lebensräume dieser Vogelart enthalten
Dornbüsche und Dickichte, in denen sich die Tiere verstecken können. In
Malta sind diese Vögel wie die meisten anderen Arten auch sehr scheu,
was größtenteils auf die Jagd zurückzuführen sein dürfte.
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Männchen,
Foto: Juni 2001, Buskett Gardens |
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Weibchen,
Foto: Juni 2001, Buskett Gardens |
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Linktipp:
Die Webseite "Beetles (Coleoptera) of Malta" zeigt Fotos etlicher in Malta vorkommender Käferarten.
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