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Bootstouren rund um MaltaAls im Mittelmeer gelegener Inselstaat ist Malta geradezu prädestiniert dafür, dass von dort aus Bootsausflüge zu verschiedenen Zielen angeboten werden. Ob man sich nun für eine Hafenrundfahrt in Valletta, einen Ausflug zur St.-Paul's-Insel oder einer Tagestour zur Blauen Lagune von Comino entscheidet, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Während eines Urlaubs in Malta sollte man sich jedoch mindestens einmal an Bord eines Bootes begeben, um die Aussicht auf die faszinierende Felsenküste gebührend auf sich wirken lassen zu können. Ich habe in Malta zwei Ausflüge mit Booten unternommen, die ich weiter unten vorstelle. Selbstverständlich ist das nicht alles, was an Ausflügen angeboten wird. Erkundigen Sie sich vor Ort am besten selbst, welche Touren unternommen werden können. Übrigens stellen die Ausflüge in aller Regel kein Problem für Menschen mit empfindlichen Mägen dar. Das Meer rund um Malta ist insbesondere während des Sommerhalbjahrs meist angenehm ruhig, sodass man keine Seekrankheit zu fürchten braucht. An Bord der Ausflugsboote werden meist Getränke oder sogar kleine Snacks serviert. Bevor ich auf die Ausflüge eingehe, möchte ich Ihnen gern einige Details über die bunten Boote mitteilen, die Sie in Malta vielerorts sehen können. Traditionelle Fischerboote und ihre Glücksbringer Die traditionellen maltesischen Fischerboote sind leuchtend bunt lackiert. Dabei unterscheiden sich die Farben, sodass nahezu jedes Boot einzigartig ist. Sie liegen tagsüber in praktisch jedem Hafen vor Anker. Zum Beispiel in Buġibba oder bei Blue Grotto (siehe unten) kann man am Rand der Hafenbecken spazieren gehen und die Boote besonders leicht aus der Nähe betrachten oder fotografieren. achten Sie dabei auch auf das folgende Detail: Die allermeisten dieser Boote tragen am Bug, also an der Vorderseite, zwei Glücksbringer. Dabei handelt es sich sehr häufig um die sogenannten Osiris-Augen (oculi). Diese Augen sind jedoch nicht die einzigen Motive, die Glück bringen sollen. Auf den Fischerbooten lassen sich auch andere Darstellungen wie springende Delfine, Kometen, Sterne oder Vögel entdecken. Die Formenvielfalt ist enorm, man könnte sicher ein ganzes Fotoalbum mit diesen hübschen Glücksbringern füllen.
Blue Grotto, die Blaue Grotte bei Wied iż-Żurrieq [Uied Isurrie'] Nicht weit von den Tempelanlagen von Haġar Qim und Mnajdra entfernt, liegt das Fischerdorf Wied iż-Żurrieq, von dem man früher kaum Notiz genommen hat. Innerhalb der vergangenen zwei Jahrzehnte hat sich diese winzige Ortschaft am Ausgang des fjordähnlichen Tals jedoch sehr stark verändert: Wied iż-Żurrieq ist zu einem regelrechten Touristenmagneten geworden, der täglich viele Besucher anzieht. Der Grund dafür ist ein nur vom Meer aus sichtbares Naturwunder, die Blaue Grotte. Genau genommen handelt es sich um mehrere Grotten, von denen manche besonders spektakulär sind. Von dem Küsteneinschnitt namens "at il Hnejja" aus fahren tagsüber mehrmals stündlich kleine Fischerboote hinaus aufs Meer, um die Besucher zu diesen von Wind und Wasser geschaffenen Sehenswürdigkeiten zu bringen. Während einer solchen Bootsfahrt besichtigt man innerhalb weniger Minuten mehrere Höhlen, die in der Steinküste liegen. Meist sind recht viele Boote gleichzeitig vor dem Küstenabschnitt um Blue Grotto unterwegs. Lassen Sie sich davon nicht abschrecken, denn es existieren genügend "Schlupfwinkel" in der mit kleinen Höhlen durchsetzten Felsenküste, in die Sie Ihr Bootsführer bringen wird. Vom Inneren einer solchen Höhle aus bietet sich meist eine schöne Aussicht aufs Meer. Das Spiel von Gegenlicht und Schatten zaubert eine unvergessliche Stimmung in den Höhlen, an deren Wänden das Plätschern des Wassers geheimnisvoll widerhallt. Je nach Sonnenstand ist das Wasser in fast allen Höhlen und Felseinbuchtungen leuchtend türkis gefärbt. Der Grund ist, dass die nicht sehr tief unter der Wasseroberfläche gelegenen hellen Felsen das Sonnenlicht zurückwerfen, das Wasser leuchtet in kräftigen Farben auf. Die beste Zeit für eine Bootstour entlang der Küste von Blue Grotto ist der Vormittag, denn dann steht die Sonne meist besonders günstig. Zusätzlich zum kräftigen Blau des Wassers vor den Höhlen erlebt man dann einen weiteren schönen Effekt: Aufgrund der starken Helligkeit und weiterer Reflexionen leuchten die Höhlendecken und -wände ebenfalls hellblau, sie machen ihrem Namen dann alle Ehre. Fotografieren lässt sich diese Pracht vom schwankenden Boot aus leider nicht so leicht. Eine besondere Laune der Natur ist ein eindrucksvoller, etliche Meter hoher Felsbogen, der viele Ansichtskarten ziert, die man in maltesischen Andenkengeschäften kaufen kann. Fast jede Bootstour führt die Besucher zu diesem ebenso auffälligen wie beeindruckenden Naturkunstwerk. Oben auf den Felsen stehen noch heute die Reste eines Wachturms, der im 17. Jahrhundert errichtet worden ist und dessen Wände besonders massiv sind. Dieser stattliche Turm ist auf dem Foto unten links zu sehen.
Die Blaue Lagune bei Comino und Cominotto (Blue Lagoon) Von Buġibba aus habe ich an einer Bootsfahrt zur Blauen Lagune (Bejn il-Kmiemen) teilgenommen. Diese Sehenswürdigkeit liegt zwischen den beiden kleinen Inseln Comino (Kemmuna) und Cominotto (Kemmunett). Mich haben die vielen Werbeplakate und -broschüren, die auf Malta verteilt wurden, geködert, denn sie haben verheißungsvolle Anblicke von karibisch anmutendem, türkis-blauem Wasser mit Seegraswiesen gezeigt, die zum Erkunden der Unterwasserwelt mit einer Schnorchelausrüstung geradezu einzuladen schienen. Meine Neugier war geweckt und ich buchte eine Bootstour. Natürlich bin ich nicht ohne meine Unterwasserkamera an Bord gegangen, was eine weise Entscheidung gewesen ist. An der Lagune angekommen, hat mich deren Anblick geradezu überwältigt, denn sie ist in Wirklichkeit noch schöner, als es die Fotos auf Postkarten und Werbeprospekten vermuten lassen. Meiner Meinung nach gehört sie zu den landschaftlichen Höhepunkten Maltas. Das Ausflugsboot, mit dem ich angekommen war, hat an der Insel Cominotto angelegt, die ich nach einem kurzen Schnorchelgang im doch recht kalten Wasser wandernd umrundet habe. Was mir unter Wasser vor die Linse geschwommen ist, können Sie im Kapitel über die Fische Maltas sehen. Von der kleinen, unbewohnten Insel Cominotto aus hat man einen herrlichen Rundblick, den man über Comino, Gozo, die Blaue Lagune und das offene Meer schweifen lassen kann. Weil sich die meisten Ausflugsteilnehmer auf dem schmalen Sandstrandstreifen tummeln, hat man das Landesinnere von Cominotto häufig nahezu für sich allein. Hier und dort begegnet man einem kleinen Vogel, Insekten schwirren durch die vom Geruch des Salzwassers durchsetzte Luft und im Frühjahr blühen allerorten ausdauernde Pflanzen, die mit den harten klimatischen Bedingungen zurechtkommen, die auf dem winzigen Eiland herrschen. Um zu weiteren Abbildungen zu gelangen, klicken Sie bitte auf das Foto in diesem Absatz.
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