Wanderungen auf Langeoog
Allgemeines zum Wandern auf der Insel
Über einen der vielen Dünenübergang gelangt man fast überall auf
Langeoog schnell an den Strand und bei gelegentlich doch mal schlechtem
Wetter auch wieder ganz rasch weg von dort. Die in diesem Kapitel
vorgeschlagenen Wege verstehen sich als Anregungen.
Wenn
man sich zum Beispiel bei einem ersten Besuch von Langeoog einen
Überblick über die Insel verschaffen möchte, geht dies von drei Punkten
aus besonders gut. Der Wasserturm, auf der Karte oben rot markiert, ist
die am leichtesten sichtbare Landmarke. Den Turm erkennt man bereits
bald nach dem Ablegen in Bensersiel. Direkt am Dorf gelegen und vor
einigen Jahren renoviert, ist er ein sehr schöner Aussichtspunkt, der
gern zum Ziel eines Abendspaziergangs wird, um von dort aus einen der
wunderschönen Sonnenuntergänge über der Nachbarinsel Baltrum oder im
Sommer über dem Meer zu sehen. Während der direkt am Turm auf einem
Aushang vermerkten Öffnungszeiten kann man Langeoogs berühmteste
Landmarke von innen besichtigen.
Am
östlichen Dorfrand liegt die Seenotbeobachtungsstation, siehe Abbildung
rechts (© Walter Gladischefski)
und blaue Markierung in der Übersichtskarten weiter oben auf dieser
Seite. Vom Dach der Station aus hat man ebenfalls einen schönen Blick. Besonders der weit
draußen verlaufende Schifffahrtsweg kann von dort aus bestens beobachtet
werden. Etwas weiter weg vom Dorf liegt die Melkhörndüne, die in der
Übersicht weiter oben gelb gekennzeichnet ist. Ein Spaziergang dorthin
ist von der Siedlung aus etwa 4,5 km lang. Diese Düne ist der höchste
natürliche Punkt der Insel (21 Meter!) und bietet dem Urlauber die
Möglichkeit, bis zur östlichen Nachbarinsel Spiekeroog zu schauen.
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Wanderung zum Osterhook
Die
längste Wanderung mit einer Länge von circa elf Kilometer ist diejenige,
welche zum Osterhook am Ostende der Insel führt. Auf befestigten Wegen
geht es entlang der Dünen auf der Wattseite Langeoogs. Dabei werden ein
Zeltlager und die
Jugendherberge (blaue Markierung in der Karte unten) passiert. Man erreicht nach etwa
zwei Dritteln der Strecke die Vogelkolonie mit ihrem
Vogelwärterhäuschen (rote Markierung). In der Vogelkolonie werden öffentliche Führungen
angeboten. Die nebenstehende Abbildung zeigt einen Blick auf die
Vogelkolonie. Von den Tieren selbst sieht man meist recht wenig, da sie
sich zum Brüten im Gras versteckt halten. Hin und wieder fliegen Möwen
unter lautem Geschrei auf und mit etwas Glück sieht man eine
Rohrweihe auf der Suche nach Nahrung.
Kurz vor dem Ende der Wanderung erreicht man die
Meierei, siehe gelbe Markierung auf der Karte
oben, in der es Kleinigkeiten zu essen und auch etwas zu trinken gibt.
Als Spezialitäten des Hauses wird die in der Meierei hergestellte
Dickmilch mit Zucker und Schwarzbrot serviert, viele Gäste bestellen sie
gern. Die Meierei hat dienstags immer Ruhetag.
Von
der Meierei aus ist es nur noch ein kurzer Fußmarsch zum
Beobachtungspunkt am Osterhook, von dem aus man die Nachbarinsel
Spiekeroog sowie häufig Seehunde sehen kann. Letztere sind mit dem
bloßen Auge betrachtet jedoch allenfalls als längliche Gebilde im Sand
auszumachen. Per Fernglas oder Spektiv sind diese Tiere hingegen gut zu
erkennen. Außerdem befindet sich am Beobachtungspunkt ein Fernrohr, mit
dem man - natürlich gegen Gebühr - einen Blick auf die Meeresbewohner
werfen kann. Die Absperrungen darf man nicht überschreiten, damit die
Seehunde sowie die Seevögel in ihrem Schutzgebiet nicht gestört werden.
Auf der Karte oben ist der Standort der Beobachtungshütte grün markiert.
Wenn
Sie sich am Beobachtungsstand aufhalten, dann sollten Sie auf die teils
äußerst faszinierenden Luftspiegelungen über dem Wattenmeer achten, die
man insbesondere bei Ebbe sehen kann. Nicht nur in den großen Wüsten
dieser Erde kann man eine echte Fata Morgana sehen, sondern auch von
Langeoog aus, siehe Abbildung rechts. Aufgrund der Luftspiegelungen, die
man an warmen Tagen besonders häufig beobachten kann, mutet so manches
Boot wie ein Geisterschiff an oder scheint gar über dem Wasser zu
schweben.
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Vom
Beobachtungsstand aus geht es ein kurzes Stück zurück gen Meierei und
man quert dann die Dünen in Richtung Strand. Entlang der Wasserlinie
läuft man zurück in Richtung Dorf. Dabei sollte der Urlauber die Augen
offen halten, da, neben schönen Muscheln, nach Stürmen Bernstein im Sand
liegen könnte. Im grünen, unberührten Hinterland kann man mit etwas
Glück
Sumpfohreulen
bei der Suche nach Nahrung beobachten, die weitläufigen Wiesen sind das
bevorzugte Jagdrevier dieser tagaktiven Greifvögel.
Wer es gerne etwas bequemer mag, unternimmt diese Tour mit einer
Kutsche. Bei geeigneten Witterungsverhältnissen geht es mit der Kutsche
entlang des Strandes zurück zum Dorf.
Wanderung im Pirolatal
Eine andere reizvolle Wanderung ist die über einen befestigten Weg
führende Tour durch das Pirolatal. Auf dem gepflasterten Pfad geht es
vom Dorf aus in Richtung Osten. Hier läuft es sich auch bei kräftigem
Wind ziemlich geschützt. Am Ende angekommen, kann man sich für
verschiedene Möglichkeiten entscheiden, wie man weiter kommen möchte: Am
Strand entlang zurück, weiter zur Meierei (siehe oben), über den
östlichen Schutzdeich in Richtung Hafen, wobei es einen schönen Blick
auf das Watt gibt, oder über die Straße zum Dorf zurück.
Durch das Pirolatal - "Pirola" ist eine einst auf Langeoog heimische
Pflanze - läuft man etwa eine knappe Stunde.
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Wanderung im Westteil Langeoogs
Auch im Westteil der Insel gibt es eine Route für eine interessante
Tour. Nachdem man vom Dorf aus kommend an den Strand gelangt ist, läuft
man entlang der Wasserlinie in Richtung Westen. Die Nachbarinsel Baltrum
ist deutlich sichtbar, bei guten Witterungsverhältnissen sogar
Norderney. Das Licht des Leuchtturms auf Norderney ist bei
entsprechender Witterung weithin zu sehen. Auf Baltrum sind leicht
Spaziergänger am dortigen Strand zu erkennen. Mit ein wenig Glück sieht
man einen Fischkutter in der Accumer Ee, dem Gebiet zwischen
Langeoog und Baltrum (siehe blaue Markierung auf der Karte unten).
Besonders
bei dieser Wanderung muss der Urlauber darauf achten, dass er die
Wasserstände beobachtet, wenn er eine der dem Strand vorgelagerten
Sandbänke betritt. Bei Niedrigwasser sind die Priele leicht zu
durchqueren. Bei auflaufendem Wasser werden diese schnell zur Falle, da
sie sehr tief und die Strömungen überaus stark werden. Wenn man das
Schutzgebiet (siehe rote Markierung) erreicht hat, das durch einen Zaun
und Schilder gekennzeichnet ist, geht man nach links auf die Dünen zu.
An der Beobachtungsplattform vorbei geht es über einen Naturlehrpfad,
der auf vielen Tafeln Natur, Pflanzen und dort lebende Tiere beschreibt,
auf den Schutzdeich zu.
Über
diesen Deich geht es dann weiter zum Hafen (siehe gelbe Markierung auf
der Karte oben) oder in Richtung Dorf. Am Hafen empfiehlt sich der
Besuch des Teehauses, in dem es hausgemachten Kuchen und ostfriesischen
Tee gibt (siehe grüne Markierung). Das Haus ist in traditionellem Stil
erbaut und mit einem Reetdach ausgestattet worden. Innen ist es urgemütlich und man kann beim süffigen Tee die
eine oder andere Stunde vertrödeln. Direkt neben dem Teehaus befindet
sich ein Lädchen, in dem der Besucher schöne Mitbringsel finden kann,
darunter ostfriesische Teeservices, Honig, Sanddornspezialitäten sowie
unterschiedliche Teesorten.
Spaziergang durch das Wäldchen
Nicht
so genau festlegen lässt sich eine Wanderung, die um oder durch das
Wäldchen führt (siehe blaue Fläche auf der Karte oben). Auf markierten
und befestigten Wegen kann der Besucher das Wäldchen durchqueren und
umrunden. Da ein Teil des Wäldchens sumpfig ist, sollten die Wege nicht
verlassen werden. So wird die Natur besser geschützt. Bänke laden zum
Verweilen ein und erlauben selbst an windigen und kühlen, aber sonnigen
Tagen eine kurze Pause, um die Sonne genießen zu können. Die dicht
stehenden Bäume bieten einen sehr guten Windschutz, der sogar bei
schlechter Witterung Spaziergänge erlaubt. Eine fast schnurgerade Straße
führt vom Dorf zum Hafen. Eine Wanderung entlang dieses Weges dauert
circa 45 Minuten, sofern der Wanderer nicht unterwegs anhält, um auf den
Wiesen beiderseits des Weges Pferde und Vögel zu beobachten.
Text: Walter
Gladischefski
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