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Vögel auf Langeoog - Teil 2
Lachmöwe (Common Black-headed Gull, Chroicocephalus ridibundus)
Geht man auf Langeoog am Strand spazieren, begegnet man dabei unzähligen
Lachmöwen verschiedenen Alters. Die Vögel erreichen eine Körperlänge
von etwa 36 Zentimeter. Im Winterhalbjahr haben erwachsene Vögel
ein fast rein weißes Gefieder mit Schwingen in unterschiedlichen
Grautönen. Allein im hinteren Kopfbereich liegen auf jeder Seite
dunklere Gefiederpartien. Schnabel und Beine sind während der kühlen
Jahreszeit orangerot gefärbt. Die Jungtiere zeigen ein überwiegend
weißes Gefieder mit dunkel gemusterten Flügeln. Der Schnabel ist zu
großen Teilen deutlich dunkler als bei den Altvögeln und die Beine sind
gelblich-orange gefärbt. Während der Balz im Frühling sowie im Sommer
tragen die Altvögel ihr Prachtkleid, bei dem der Kopf schwarz gefärbt
ist. Um die Augen herum tragen die Lachmöwen im Prachtgefieder einen
feinen, weißen Ring, den man meist nur aus der Nähe erkennen kann. Im
Vergleich mit den
Silbermöwen
sind die Lachmöwen vergleichsweise scheu. Sie sind in geringeren Zahlen
im Luftraum über Langeoog und an den Küsten zu finden als die etwas
größere Möwenart. Foto: Mai 2002, Hafen
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![Adulte Lachmöwe im Schlichtkleid (Common Black-headed Gull, Chroicocephalus ridibundus) Adulte Lachmöwe im Schlichtkleid (Common Black-headed Gull, Chroicocephalus ridibundus)](fotos/langeoog01_060.jpg) |
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![Juvenile Lachmöwe (Common Black-headed Gull, Chroicocephalus ridibundus) Juvenile Lachmöwe (Common Black-headed Gull, Chroicocephalus ridibundus)](fotos/langeoog01_061.jpg) |
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Adulte Möwe im
Schlichtkleid, Foto: Oktober
2001, Strand in der Nähe der Ortschaft |
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Juvenile Lachmöwe, Foto: Oktober
2001, Strand in der Nähe der Ortschaft |
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Mantelmöwe (Greater Black-backed Gull, Larus marinus)
Zu
den etwas seltener auf Langeoog vorkommenden Möwen gehört die
Mantelmöwe. Diese etwa gänsegroßen Möwen erreichen eine Länge von bis zu
70 Zentimeter mit einer Flügelspannweite von knapp 1,7 Meter. Damit sind
sie sehr stattliche Erscheinungen. Im Winterhalbjahr verweilen die
einzelgängerischen Vögel an den Stränden der Insel, wo sie sich zur
Nahrungssuche oder zum Rasten einfinden. Bei dem rechts abgebildeten
Exemplar erkennt man die für die Art typischen rosaroten Beine,durch die
sie sich leicht von der Heringsmöwe unterscheiden lässt, deren Beine
gelb sind. Die Flügeldecken sind bei der Mantelmöwe dunkelgrau und das
restliche Gefieder ist wie bei fast allen Möwen weiß. Am Unterschnabel
tragen Mantelmöwen einen roten Fleck auf dem gelben Untergrund.
Foto: Oktober 2001, Strand in der Nähe der Ortschaft
Rabenkrähe (Carrion Crow, Corvus corone)
Einer
der größten Vertreter der in Deutschland vorkommenden Rabenvögel ist die
Rabenkrähe. Am gesamten Körper ist das Gefieder der Rabenkrähe schwarz
gefärbt, der Schnabel ist groß und wuchtig. Wie die Beine ist er schwarz
gefärbt. Rabenkrähen erreichen eine Körperlänge von etwa 47 Zentimeter.
In Bezug auf ihre Nahrung sind diese ganzjährig in Deutschland
heimischen Vögel wenig wählerisch. Sie fressen sowohl Aas als auch Eier,
Vögel sowie Samen, Getreide, Früchten und Abfällen des Menschen.
Insbesondere in der Nähe von Ortschaften sowie in Parks und Wäldern sind
Rabenkrähen anzutreffen. Foto: Oktober 2001, Rand der Ortschaft
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Ringeltaube (Wood Pigeon, Columba palumbus)
Die
Ringeltaube ist die größte der in Deutschland lebenden Wildtauben, sie
misst bis zu 42 Zentimeter. Außerdem ist sie die hierzulande am
häufigsten anzutreffende Wildtaube. Beide Geschlechter der Ringeltaube
sehen gleich aus. Kopf und Rücken sind blaugrau gefärbt, die Flügel- und
Schwanzspitzen sind dunkel. An der Körperunterseite tragen die Vögel
grau-rosa gefärbtes Gefieder. Gelb ist die Iris und der Schnabel ist
rosa-orange bis hellbraun gefärbt. Typische Erkennungsmerkmale der
Ringeltauben sind die weißen Halsflecken. In Wäldern und an deren
Rändern sowie in Parks und Gärten sind die Vögel beheimatet. Knospen,
Samen und Beeren stehen auf ihrem Speiseplan, sie suchen häufig auf dem
Boden nach Nahrung. Foto: Mai 2002, Wiesen in Hafennähe
Rohrweihe (Western Marsh Harrier, Circus aeruginosus)
Zwischen
50 und 62 Zentimeter sind Rohrweihen groß, ihre Flügelspannweite kann
bis zu 130 Zentimeter betragen. Weibliche Tiere sind ein wenig
schwerer als ihre männlichen Artgenossen. Das Gefieder sieht bei den
beiden Geschlechtern unterschiedlich aus. Am gesamten Körper sind die
Weibchen dunkelbraun gefärbt, der Kopf ist hell gelblich gefärbt.
Männchen tragen ein rostbraunes Federkleid, die mittleren Bereiche der
Flügel sind silbergrau gefärbt und die Flügelspitzen schwarz. Der Kopf
trägt eine Strichelzeichnung und der Schwanz, oft als Stoß bezeichnet,
ist lang und grau gefärbt. Offene Wiesenlandschaften, Flussniederungen
und Gebiete mit Seen mit Röhrichtbeständen sind typische Lebensräume, in
denen man Rohrweihen antrifft. Ein großer Teil der Nahrung dieser
eleganten Flieger besteht aus Singvögeln und Wasservögeln, wobei sie von
letzteren vor allem die Jungtiere bevorzugen. Darüber hinaus stehen
Fische, Frösche und Eidechsen auf den Speiseplan der Rohrweihen.
Beide Fotos: Mai 2002, Vogelkolonie
Rotkehlchen (European Robin, Erithacus rubecula)
Auf
Rotkehlchen trifft man im Herbst und Winter überwiegend im Inselinnern
und in der Nähe der Ortschaft Langeoog. Die rund zwölf Zentimeter großen
Singvögel bleiben das ganze Jahr über auf der Insel und kommen in der
kalten Jahreszeit gern in die Nähe des Menschen, weil sie sich von ihm
zusätzliches Futter versprechen. Bereits sehr früh im Jahr beginnen die
Rotkehlchen mit dem Balzgesang, der angenehm hell und perlend klingt.
Während des Frühlings halten sich die Rotkehlchen am liebsten im
Wäldchen und in unmittelbarer Nähe dieses einzigen zusammenhängenden
Baumbestandes der Insel auf - vermutlich deshalb, weil sie dort ihren
Nachwuchs großziehen. Stirn, Wangen, Kehle und Brust dieser Vogelart
sind orangerot gefärbt, was Rotkehlchen unverwechselbar macht. Das
Gefieder ist auf der Körperoberseite oliv-braun gefärbt. Der Bauch und
die Flanken tragen hellgraue Federn. Auffällig sind die großen,
schwarzen Augen und der dünne, dunkle Schnabel. Foto: Oktober 2001,
Ortschaft
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Säbelschnäbler (Pied Avocet, Recurvirostra avosetta)
Weil
der Säbelschnäbler in vielen Teilen seines europäischen
Verbreitungsgebietes ein Küstenvogel ist, kann man diese Vogelart
auch am Meer und im Watt rund um Langeoog beobachten. Die Tiere sind
etwa 43 Zentimeter lang und haben sehr lange, dünne und blaugrau
gefärbte Beine. Ihr Körper ist überwiegend weiß gefärbt, an den Flügeln,
im Nacken und am Kopf tragen die Tiere schwarze Gefiederbereiche. Der
lange und spitze schwarze Schnabel ist deutlich nach oben gebogen und
für die Art typisch; die Schnabelform macht den Säbelschnäbler
unverwechselbar. Ihre Nahrung suchen die Vögel im Schlick im
Uferbereich, sie ernähren sich von Wirbellosen. Foto: Oktober 2001,
Meer zwischen Langeoog und dem Festland
Sanderling (Sanderling, Calidris alba)
Mit
ihrer Körpergröße von maximal 20 Zentimeter gehören die Sanderlinge zu
den kleineren Vögeln, die am Strand anzutreffen sind. Auf Langeoog
überwintern einige dieser Schnepfenvögel, die man häufig in der
Brandungszone bei der Nahrungssuche geschäftig umher trippeln sehen und
dabei leicht beobachten kann. Meist laufen Sanderlinge in kleinen
Gruppen von weniger als zehn Tieren am Spülsaum entlang und flüchten,
sobald man sich ihnen auf weniger als fünf Meter nähert. Ihre
Brutreviere liegen in der arktischen Tundra. Im Schlichtkleid ist das
Gefieder der Sanderlinge im Gesicht und auf der Unterseite des Körpers
weiß gefärbt, die Körperoberseite, die Flügel und der Nacken tragen
graue Federn. Der Schnabel und die Beine sind schwarz gefärbt. Foto:
Oktober 2001, Strand in der Nähe der Ortschaft
Silbermöwe (Herring Gull, Larus argentatus)
Am Strand von Langeoog trifft man während des ganzen Jahres häufig auf
Silbermöwen. Sie gleiten gern in den Aufwinden und Böen, die über die
Dünenlandschaft hinter der Küste hinweg wehen. Die Vögel sind zwischen
56 und 66 Zentimeter lang und haben eine Flügelspannweite von rund 1,5
Meter. Alttiere sehen den Heringsmöwen recht ähnlich, sie unterschieden
sich aber von dieser Art durch ihre rosa gefärbten Beine. Der Schnabel
der Silbermöwen ist gelb und trägt in der Nähe des vorderen, unteren
Endes einen roten Punkt. Das Gefieder ist überwiegend weiß. Die
Flügeldecken sind bei den Altvögeln (siehe Abbildung unten links)
mittelgrau gefärbt. Jungvögel erkennt man an ihrem bräunlich-weiß
gemusterten Gefieder, das sie am gesamten Körper tragen (siehe Foto
unten rechts).
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![Adulte Silbermöwe (Herring Gull, Larus argentatus) Adulte Silbermöwe (Herring Gull, Larus argentatus)](fotos/langeoog01_064.jpg) |
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![Juvenile Silbermöwe (Herring Gull, Larus argentatus) Juvenile Silbermöwe (Herring Gull, Larus argentatus)](fotos/langeoog01_020.jpg) |
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Adulte Silbermöwe, Foto: Oktober
2001, Strand in der Nähe der Ortschaft |
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Juvenile Silbermöwe, Foto: Oktober
2001, Strand in der Nähe der Ortschaft |
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Singdrossel (Song Thrush, Turdus philomelos)
Singdrosseln sind 23 Zentimeter groß. Weil der Schwanz der Singdrosseln vergleichsweise kurz ist, wirkt der
Körperbau der Vögel recht gedrungen. Die Grundfärbung der
Körperoberseite ist braun bis oliv-braun, auf der Körperunterseite
tragen die Tiere ein hellbraunes bis weißliches Gefieder, das mit
braunen Sprenkeln bedeckt ist. Fliegen die Vögel, sind die hellen,
ockerbraunen Flügelunterseiten sichtbar. In der deutschen Natur sind
Singdrosseln während des Sommerhalbjahres anzutreffen, sie überwintern
im Süden und kehren relativ zeitig im Spätwinter in ihre hiesigen
Brutgebiete zurück. Dann sind sie
vor allem in Parks und Gärten zu finden, doch sie halten sich auch in
Wäldern und anderen baumreichen Gegenden auf. Bereits im zeitigen
Frühjahr oder im Spätwinter beginnen sie damit, ihren
abwechslungsreichen
Gesang vorzutragen. Auf dem Speisezettel der Singdrosseln stehen
Regenwürmer, Insekten, Schnecken und Beeren. Foto: Mai 2002,
Ortschaft
Star (Common Starling, Sturnus vulgaris)
Auf Langeoog scheint es auch im Herbst (und Winter?) eine ortstreue
Starenpopulation zu geben, die zwischen 100 und 200 Mitglieder stark
ist. Ende Oktober 2001 habe ich die Tiere in mehreren Gruppen von
jeweils rund 50 Tieren an vielen Stellen der Insel beobachtet. Mit ihrer
Körpergröße von 19 bis 22 Zentimeter und dem eher dunklen Gefieder
können die Vögel von weitem leicht für Amseln
gehalten werden, wenn man nicht sonderlich geübt darin ist, Vogelarten
voneinander zu unterscheiden. Erwachsene Stare haben im Schlichtkleid
helle Federenden und das Gefieder trägt einen leichten metallischen
Schimmer, der vor allem im Prachtkleid während der Balzsaison auffällig
ist, weil dann die hellen Federenden abgenutzt sind und nicht mehr vom
Metallglanz ablenken. Foto: Oktober 2001, Ortschaft
Stockente (Mallard, Anas platyrhynchos)
In
Deutschland sind Stockenten sehr weit verbreitet. Männchen und Weibchen
dieser bis zu 57 Zentimeter großen Vogelart unterscheiden sich im
Prachtkleid in ihrem Aussehen deutlich. Das gesamte Jahr über sind die
Weibchen unauffällig braun gefärbt. Während der Monate Juli und August
tragen die Männchen ihr Schlichtkleid und sind von den Weibchen dann nur
durch die Schnabelfärbung zu unterscheiden: Im Unterschied zum
dunkelgrauen bis bräunlichen Schnabel der Weibchen ist derjenige
männlicher Stockenten leuchtend gelb gefärbt. Im Prachtkleid tragen die
Männchen an Kopf und Hals metallisch schimmerndes grünes bis violettes
Gefieder, das von einem weißen Halsring abgeschlossen wird. Die Brust
ist braun, der restliche Körper grau in unterschiedlichen Schattierungen
gefärbt. Das metallisch blaue, weiß gesäumte Band am hinteren Rand der
Flügel der Männchen wird als Spiegel bezeichnet. Manche Stockenten
tragen einen weißen Brustbereich. Daran lässt sich ablesen, dass es sich
bei den jeweiligen Tieren um Individuen handelt, die die Gene von
domestizierten Enten in sich tragen. Weil es sich um verwilderte
Haustiere handelt, werden diese Vögel auch als Stadtenten bezeichnet.
Foto: Oktober 2001, Löschteich
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Sumpfohreule (Short-eared Owl, Asio flammeus)
Die
weitläufigen, feuchten Wiesen in der Nähe der Vogelkolonie auf Langeoog
sind das Reich der Sumpfohreulen. Generell hat diese Vogelart ein sehr großes Verbreitungsgebiet und kommt in vielen
Teilen der Welt vor. Sumpfohreulen sind 33 bis 40 Zentimeter groß und
ahben eine Flügelspannweite von 95 bis 1,5 Zentimeter. Weil sie tagaktiv
sind, kann man sie meist recht gut beobachten. Ihr Gefieder ist auf der
Oberseite hell- und dunkelbraun gemustert, die Brust ist hellbraun mit
dunkelbraunen Strichen und der Bauch ist weißlich mit feineren
dunkelbraunen Strichen. Der Kopf wirkt recht klein und rund. Kleine
Säugetiere wie zum Beispiel Wühlmäuse bilden die Nahrung dieser Vögel.
Alle Fotos: Mai 2002, Salzwiesen in der Nähe der Vogelkolonie
Teichhuhn (Common Moorhen, Gallinula chloropus)
Auf
Langeoog lassen sich an einigen Stellen Teichhühner beobachten. Diese
Vögel erreichen eine Körperlänge von etwa 33 Zentimeter. Bei beiden
Geschlechtern ist das Gefieder auf der Oberseite dunkel oliv-braun
gefärbt, an der Unterseite dunkelgrau bis schwarz. Dazu stehen die rote
Stirnplatte und der rote Schnabel mit seiner gelben Spitze in einem
starken Kontrast. Die Beine und Füße der Teichhühner sind hell gelb-grün
gefärbt. Auffällig rot ist die Iris dieser Wasservögel gefärbt, was
ihnen einen durchdringenden Blick verleiht. Ein typisches Verhalten
dieser Spezies ist es, beim Schwimmen den aufgestellt getragenen, kurzen
Schwanz häufig wippen zu lassen und rhythmisch mit dem Kopf zu nicken.
Foto: Oktober 2001, Löschteich
Text:
Gaby
Schulemann-Maier
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Informationen:
Langeoog bei Naturgucker.de
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