Museen und Sehenswürdigkeiten auf Langeoog
Langeoog ist vor allem für naturbegeisterte Urlauber und Menschen, die
Ruhe suchen, ein ideales Reiseziel. Verglichen mit anderen Inseln der
deutschen Nordsee geht es dort relativ beschaulich zu und die Liste der
Sehenswürdigkeiten und Museen ist nicht allzu lang. Anders ausgedrückt
könnte man sagen, sie ist klein, aber fein. In diesem Kapitel werden die
Haupt-Sehenswürdigkeiten kurz vorgestellt.
Wasserturm
Das Wahrzeichen Langeoogs schlechthin ist der Wasserturm. Er steht im
nordwestlichen Teil der Insel und wurde im Jahr 1909 errichtet. Das 18
Meter hohe Bauwerk beherbergt eine Aussichtsplattform, auf der man sich
23 Meter über dem Meeresspiegel befindet und einen schönen Ausblick über
die Insel und das umliegende Meer genießen kann. Direkt am Wasserturm
befindet sich ein Zugang zum kilometerlangen Sandstrand der Insel.
Außerdem gelangt man von diesem Gebäude aus schnell in den Ortskern,
denn es steht am Ende der Hauptstraße.
Obwohl der Wasserturm imposant und weithin sichtbar ist, ist er nicht
das höchste Gebäude Langeoogs. Diese Ehre gebührt stattdessen der
Inselkirche. In Betrieb ist der Wasserturm seit Ende der 1980er
Jahre nicht mehr. Trotzdem erinnert noch heute eine Ausstellung über die
Wasserversorgung an seine einstige große Bedeutung für die Insel.
Seenotrettungsboot "Langeoog"
Weithin
sichtbar ist das Seenotrettungsboot "Langeoog", das nach seiner
Heimatinsel benannt ist. Zwischen 1945 und 1980 ist dieses Boot vom
Langeooger Hafen aus regelmäßig zu Seenotrettungseinsätzen aufgebrochen.
Die Besatzungen dieses Bootes der Deutschen Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger (DGzRS) konnten in dieser Zeit rund 800 Menschen aus
Seenot retten. Heute findet sich das Boot vor dem Haus der Insel und
kann jederzeit von außen betrachtet werden. Das Innere des Bootes kann
zu bestimmten Zeiten betreten werden, dann ist es auch möglich, Fragen
rund um das heutige Museumsstück zu stellen. Das Museumsrettungsboot hat
eine eigene
Internetseite.
Seenotbeobachtungsstation
(nicht mehr vorhanden)
Einst
gab es auf Langeoog eine Seenotbeobachtungsstation der Deutschen
Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Dieser schmucklose Container
befand sich ein wenig außerhalb der Ortschaft in östlicher Richtung. Man
konnte die Station früher besichtigen und von dort aus die Aussicht
genießen. An Tagen mit guter Sicht war es möglich, von dort aus bis nach
Spiekeroog im Osten oder bei besonders guten Sichtverhältnissen sogar
bis nach Norderney zu schauen. Mitte April 2014 wurde der damals stark
baufällige Container mit Hilfe eines Helikopters von der Insel geflogen.
Die Bewohner Langeoogs sprachen vom Ende einer Ära, als ihre
"Apfelsinenkiste" entfernt wurde.
Seemannshus (Heimatmuseum)
Wer sehen möchte, wie die Einheimischen auf Langeoog einst gewohnt
haben, sollte das Heimatmuseum besuchen. Das aus dem Jahr 1844 stammende
Gebäude wird auch als Seemannshus oder Caspar-Döring-Haus bezeichnet und
ist in der Ortschaft zu finden. Bei diesem Bauwerk handelt es sich um
eines der letzten authentischen Insulanerhäuser auf der Nordseeinsel.
Schon von außen fällt auf, dass es sehr niedrig ist, was eine Anpassung
an die heftigen Stürme darstellt, die mitunter über diese Region hinweg
fegen. Außerdem steht es leicht erhöht, um im Fall einer Flut nicht
gleich zu Schaden zu kommen - an solche Details muss beim Errichten von
Gebäuden auf Inseln stets gedacht werden. Im Haus können Gegenstände und
Trachten bestaunt werden, die früher zum Alltag der Insulaner gehört
haben. Weil das Seemannshus heute das Standesamt von Langeoog ist, kann
man dort heiraten. Alle Paare, die sich hier trauen lassen, erhalten ein
besonderes Extra: Es wird ein Stein in den Fußweg eingelassen, der die
Initialen des Brautpaares trägt. Heimatmuseum ist nur während bestimmter
Zeiten geöffnet.
Zum Seitenanfang ↑
Haus der Insel und Schifffahrtsmuseum
Ein weiterer wichtiger Anlaufpunkt für Besucher von Langeoog ist das Haus
der Insel. Dort finden sich das Schifffahrtsmuseum und ein
Aquarium mit Tieren
aus der Nordsee. Wer sich für Schiffe interessiert, ist in diesem Museum
genau richtig. Es gibt zahlreiche Exponate von Schiffen sowie alte Fotos
und diverse Schiffsmodelle, unter anderem von der "Gorch Fock".
Führungen können vorab gebucht werden. Von den Osterferien bis zu den
Herbstferien ist das Haus der Insel an mehreren Tagen in der Woche
stundenweise geöffnet, das Gebäude ist barrierefrei.
Inselkirche (evangelische Kirche)
Das
höchste Gebäude auf Langeoog ist die Inselkirche, also die evangelische
Kirche des Ortes. Erbaut wurde sie zwischen 1888 und 1890 aus rotem
Klinker. Besuchern steht das Bauwerk meist offen, Führungen sind
allerdings nur dann möglich, wenn entsprechendes Personal zugegen ist.
Am besten fragt man vorab nach, wenn man sich für eine Führung
interessiert oder man bestellt über die
Internetseite der Inselkirche den gedruckten Führer. Interessant ist
das sehr modern gestaltete Altarbild. Es zeigt ein gestrandetes Schiff
und wurde vom Künstler Hermann Buß aus Norden in Ostfriesland
angefertigt. Wer sich für Kirchenmusik interessiert, sollte während der
Urlaubssaison nach Terminen Ausschau halten. Oft finden an
Sonntagabenden entsprechende Veranstaltungen in der Inselkirche statt. Foto rechts ©
Walter Gladischefski
Katholische Kirche
Auf
Langeoog gibt es auch eine katholische Kirche. Sie befindet sich im
westlichen Teil der Ortschaft und ist nicht weit von den Kinderkurheimen
entfernt. Erbaut wurde diese Kirche Anfang der 1960er Jahre und man hat
sie im Jahr 2002 renoviert. Im Zuge dieser Renovierungsarbeiten erfolgte
auch ein Umbau. Die Form des Turmes ist recht eigenwillig. Er soll die
Flut des nahe gelegenen Meeres symbolisieren und außerdem erinnert die
Form an einen Schiffsbug. Diese Ähnlichkeit hat einen tieferen Sinn,
denn die Kirche steht mit St. Nikolaus in Verbindung, der der
Schutzheilige der Schiffer ist. Trotz aller heiligen Formensprache haben
die Insulaner noch einen weiteren Namen für den Kirchturm: Er wird von
ihnen salopp auch als "Möwenrutsche" bezeichnet. Foto rechts ©
Walter Gladischefski
Text: Gaby Schulemann-Maier
Zum Seitenanfang ↑ |