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Natur auf Menorca
Gastbeitrag von
Uwe
Post exklusiv für Fotoreiseberichte.de
In diesem Kapitel sind diejenigen Themen zusammengefasst, die die Natur
Menorcas im weitesten Sinne betreffen.
Geologie
Die
Felsküste ist gleich mehrere Spaziergänge wert. Festes Schuhwerk ist
Voraussetzung. Im Sommer ist das Tragen einer Kopfbedeckung dringend
zu empfehlen, denn die Kraft der Sonne ist enorm, fällt aber aufgrund
des Windes, der vom Meer her weht, oft nicht sogleich auf. An windigen Tagen branden die Wellen zehn, zwanzig Meter
hoch.
Menorcas südliche und nördliche Hälfte unterscheiden sich grundlegend
und deutlich sichtbar voneinander. Die nördliche Tramuntana besteht aus
Schiefer, Jura und rotem Buntsandstein. Dieser Teil ist Millionen Jahre
alt wie die restlichen Balearen und stark erodiert und zerklüftet. Die
verworfenen Schichtgesteine verdeutlichen die Kräfte der Erde. Zeitweise
war nicht oben, was jetzt oben ist. Viele kleine Felseninseln sind der
Küste vorgelagert.
Migjorn, die südliche Hälfte der Insel, stammt aus dem Tertiär, ist also
jünger und besteht aus Kalkstein. Zahlreiche Höhlen gibt es sowohl im
nördlichen als auch im südlichen Teil, davon wird weiter unten noch die
Rede sein. Die meisten Gebäude auf der Insel bestehen aus dem in
Steinbrüchen abgebauten, hellgelben Kalkstein.
El Toro
Am
besten kann man sich einen Überblick über Menorca verschaffen, wenn man
mit dem Auto auf den höchsten Berg der Insel fährt. Der El Toro ist 357
Meter hoch und bietet eine hervorragende Sicht in alle Richtungen. Man
erkennt die Felder und die Wälder der Insel wie auch die Städte und die
Küste.
Oben gibt es neben der tollen Aussicht große Parkplätze, eine
Wallfahrtskirche, ein Restaurant, eine riesige Christusstatue sowie eine
ganze Menge Antennen.
Flora
Erstaunlich abwechslungsreich sind die Farben der Vegetation, die die
Küstenregion bedeckt, siehe Abbildungen unter diesen Zeilen. Auf einem
Spaziergang über die Dünen entdeckt man hier und da auch wilden Rosmarin
(Rosmarinus officinalis), der an seinen relativ harten,
schmalen und länglichen Blättern gut zu erkennen
ist. Zwischen den Fingerkuppen zerrieben, entfalten die Blätter den
intensiven Rosmarin-Duft, den man vom Kochen her vermutlich kennt.

Essbare Mittagsblume (Hottentot Fig, Carpobrotis edulis)
Bei
diesem oft roten, mitunter aber auch grünen Bodendecker, der am Cap de
Favàritx allenthalben wächst, handelt es sich um die im Mittelmeerraum
häufig vorkommende Essbare Mittagsblume. Ursprünglich stammt diese
Sukkulente aus dem südlichen Afrika. Ihre fleischigen Blätter, die wie
Wülste auf dem Boden liegen und sich an ihrem Ende dem Sonnenlicht
entgegen strecken, sind für die Pflanze typisch. Ihre Farbe kann von
grün bis leuchtend rot variieren. Die Blüten der Essbaren Mittagsgblume sind
weiß, pink oder gelb gefärbt und erreichen einen Durchmesser von bis zu
zehn Zentimeter.
Meerfenchel (Rock Samphire, Crithmum maritimum)
Auf
Klippen am Strand und anderen Küstenfelsen, hin und wieder auch auf Kies
oder Sand, findet der Meerfenchel sein Auskommen. Er ist nur so weit bis
ins Landesinnere verbreitet, wie die Seeluft aufgrund der meist
vorherrschenden Windrichtung reicht. Die ausdauernden Pflanzen werden
bis zu 50 Zentimeter hoch und bilden Dolden mit acht bis 36 kräftigen
Strahlen aus. Ihre Blätter sind grünlich bis gelblich-grün gefärbt, die
Blüten sind gelb. Von Juni bis Oktober dauert die Blütezeit dieser
Pflanzenart, die ihr Verbreitungsgebiet nicht nur auf Menorca, sondern
im gesamten Mittelmeerraum, an der Küste des Schwarzen Meeres sowie auf
einigen Inseln im Ostatlantik hat, darunter die Kanaren und Irland.
S'Albufera d'Es Grau
Wer
kurz hinter Maó die Straße nach Fornells Richtung Es Grau verlässt,
erreicht unmittelbar vor diesem Ort den Eingang zum Naturschutzgebiet
S'Albufera d'Es Grau. Der Plan, hier eine riesige Feriensiedlung namens
Shangri-La zu bauen, wurde glücklicherweise fallen gelassen - allerdings
erst, nachdem bereits einige Gebäude und Straßen errichtet worden waren.
Man kann mit dem Leihwagen (eine Bushaltestelle gibt es nicht) ein Stück
in das Gebiet hinein fahren und geht dann zu Fuß durch das ausgedehnte
Gelände. Hier liegt eine Salzwasserlagune, die Heimat für zahlreiche
Vogelarten wie Kormorane und Fischadler ist. Weil das Areal so
weitläufig ist, braucht man Fernglas, Teleobjektiv und Geduld, will man
die seltenen Tiere beobachten. Führungen veranstaltet die
Umweltschutzvereinigung
GOB Menorca,
die in Maó ansässig ist. Für Wasservögel wie die unten links gezeigte
Stockente (Anas platyrhynchos, Männchen im Schlichtkleid) ist das Gebiet ein Paradies.
Auch Schmetterlinge wie der Kleine Feuerfalter (Lycaena phlaeas), siehe Foto unten
rechts, kann man in der Gegend beobachten.

Stockente
Kleiner Feuerfalter
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