Willemstad - die Hauptstadt von Curaçao
Gastbeitrag von
Uwe
Post exklusiv für Fotoreiseberichte.de
Die
Hauptstadt der Insel ist mit Abstand deren größte Ansiedlung - die
meisten der 120.000 Einwohner von Curaçao leben in Willemstad. Es
erstreckt sich rund um das Schottegat, welches neben einer riesigen
Raffinerie den siebtgrößten Hafen der Welt umfasst. Der Naturhafen teilt
die Stadt in zwei Zentren: Otrabanda im Westen und Punda im Osten. Wer
nicht den Umweg außen um die Raffinerie herum nehmen will, kann an zwei
Stellen von Westen nach Osten gelangen: Über die 56 Meter hohe
Königin-Juliana-Brücke oder, was viel spannender ist, über die
einzigartige Königin-Emma-Brücke am Ausgang des Schottegat, die von den
Einheimischen liebevoll "Emma" genannt wird.
Die Emma ist eine Ponton-Schwimmbrücke, die nur für Fußgänger zugänglich
ist und mehrmals täglich, von Schiffsschrauben angetrieben, zur Seite
fährt, um Schiffe passieren zu lassen. Wenn die Brücke mal für längere
Zeit geöffnet bleibt, nehmen sich zwei robuste Fähren des starken
Personenverkehrs an - ihre Benutzung war wie die der Brücke im Jahr 2005 kostenlos.
Das folgende Video zeigt die Brücke, es wurde im Jahr 2005 aufgenommen:
bitte hier klicken. Video © Uwe Post (up@upcenter.de)
Man muss jederzeit damit rechnen, dass die "Emma" hupt und wenig später
losfährt - besonders unangenehm, wenn man auf der einen Seite steht und
dringend einen Bus auf der anderen Seite erwischen will. Auch wenn die
Fähren für die eigentliche Überfahrt nur wenige Minuten benötigen,
vergeht einige Zeit, bis sie endlich losfahren.
Der Eingang zum Schottegat wird beidseitig von Forts geschützt: Fort
Amsterdam auf der östlichen und das Rifffort auf der westlichen Seite.
Ersteres wurde 1641 fertiggestellt und ist das älteste Bauwerk auf
Curaçao. Das Fort ist auf der Abbildung rechts zu sehen.
Einen Besuch wert ist der Schwimmende Markt in Punda, der von der
Emma-Brücke aus linker Hand um die nächste Ecke liegt. Händler, die
jeden Morgen aus dem nahen Venezuela anreisen, bauen ihre Stände direkt
neben ihren Schiffen auf und verkaufen frisches Obst und Gemüse.
Die Händler machen
ihre Preise häufig "frei Schnauze", also nach Lust und Laune, und
fast immer in ganzen Gulden. Billiger und einfacher kommt man auf der
Insel nicht an
saftige Mangos, riesige Bananen, unglaubliche Papayas und alle möglichen
anderen Naturprodukte. Vom Schwimmenden Markt aus sieht man die große,
runde Markthalle, in der es ebenfalls recht bunt zugeht. Günstig
einkaufen kann man hier allemal und in der Umgebung befinden sich diverse
weitere Geschäfte sowie ein riesiger Parkplatz.
Die Punda-Seite der Innenstadt in der Nähe der Emma-Brücke ist stark
touristisch geprägt - man findet ein Schuhgeschäft neben dem anderen und
sie sind auch sehr gut besucht, sofern mal wieder eines der vielen
Kreuzfahrtschiffe vor Anker liegt. Nicht nur tagsüber, sondern auch nach
Einbruch der Dunkelheit hat Punda einen ganz besonderen Reiz, siehe Foto
in diesem Absatz.
Auf der anderen Seite, in Otrabanda, trifft man mehr Einheimische und
fast keine Andenkenläden an. Weder hier noch dort werden Touristen von
verkaufstüchtigen, fliegenden Händlern genervt. Nur ein Mann mit einer
riesigen Schlange um den Hals fragt so ziemlich jeden, ob er sich mit
der Schlange fotografieren lassen will.
Selbst die Straßencafés in bester Lage, also direkt an der Emma-Brücke,
kassierten während meiner Reise im Jahr 2005 keine allzu überhöhten
Preise. Einen großen Mango-Milchshake bekam man seinerzeit
beispielsweise für 6 Gulden (etwa 2,60 Euro).
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