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Vögel auf Curaçao

Gastbeitrag von Uwe Post exklusiv für Fotoreiseberichte.de

Vögel hört man auf Curaçao eigentlich ständig und an jedem Ort - außer nachts, dann übernehmen Fledermäuse und Grillen das Erzeugen der Geräuschkulisse.

Unter den Vögeln fallen die kleinen, schwarz-gelben Zuckervögel auf, die auch ganz gerne mal am Orangensaft auf der Veranda nippen. Ein brauchbares Foto habe ich von diesen flinken Tierchen leider nicht zustande gebracht. Viele weitere Vögel, so die lauten Baltimoretrupiale, siehe unten, haben hingegen brav vor meiner Kamera posiert.

Alle Fotos © Uwe Post, die Beschreibungstexte der Vogelarten stammen von der Inhaberin dieser Website (Gaby Schulemann-Maier).

Baltimoretrupial (Northern Oriole, Icterus galbula)

Baltimoretrupial (Northern Oriole, Icterus galbula)Auf Curaçao zwitschern vielerorts schwarz-orange gefärbte Vögel ihre Lieder. Es handelt sich bei ihnen um männliche Baltimoretrupial. Diese hübsche Vogelart erreicht eine Körpergröße von 18 Zentimeter. Der Kopf ist schwarz befiedert und der Schnabel ist ebenfalls schwarz gefärbt. Die obere Brust und große Teile der Flügel sind schwarz. Hiervon setzen sich die je nach Individuum mehr oder minder breiten weißen Flügelstreifen ab. Der Schwanz des Baltimoretrupials ist ebenfalls zum Teil schwarz gefärbt, die Außenseiten sind orange. Bauch und Flanken sind leuchtend orange gefärbt, was die Vögel weithin sichtbar macht. Auch im Nacken befindet sich ein orange-roter Gefiederbereich. Baltimoretrupiale ziehen ihren Nachwuchs in Nordamerika groß, sie verbringen lediglich den Winter in Mittel- und Südamerika sowie in der Karibik.

Nacktaugentaube (Bare-eyed Pigeon, Patagioenas corensis)

Nacktaugentaube (Bare-eyed Pigeon, Patagioenas corensis)Wer die Nacktaugentaube zum ersten Mal sieht, fragt sich vermutlich unwillkürlich, was für ein schräger Vogel das sein könnte. Nackte, schwarze Hautringe umgeben die an sich schon großen Augen dieser Vögel, sodass die Nacktaugentauben so aussehen, als würden sie nach bester Comicfigur-Manier gerade sehr erstaunt dreinblicken. Es sind eben diese riesigen, ausdrucksstarken Augen, die diese Vogelart unverwechselbar machen. Die Gefiederfärbung dieser etwa 34 Zentimeter großen Taubenart ist überwiegend bräunlich bis rötlichbraun, an den Flügeln finden sich weiße Bereiche. Der Schnabel der Nacktaugentaube ist hellrosa gefärbt. In lichten Wäldern und in halboffenen Bereichen bis in Höhenlagen von 400 Metern ist diese Spezies in ihrem Verbreitungsgebiet anzutreffen. Früchte und Samen stehen auf dem Speisezettel der Nacktaugentauben. Außer auf Curaçao lebt diese Vogelart noch auf Bonaire, Aruba, Margarita sowie im nördlichen Südamerika von Venezuela bis Kolumbien. Früher wurde diese Vogelart wissenschaftlich als Columba corensis bezeichnet.

Roter Flamingo (Caribbean Flamingo, Phoenicopterus ruber ruber)

Roter Flamingo (Caribbean Flamingo, Phoenicopterus ruber ruber)An der Westküste Curaçaos befinden sich einige alte Salinen, in denen sich zuweilen Rote Flamingos aufhalten. In dem flachen Wasser können die Tiere nach ihrer Nahrung suchen, auf ihrem Speisezettel stehen vor allem kleine Algen, die sie mit ihren hochspezialisierten Schnäbeln aus dem Wasser filtern. Es sind diese Algen beziehungsweise deren Beta-Karotin, das den Flamingos ihre typische Gefiederfarbe verleiht. Diese Vögel werden im deutschen Sprachraum auch Karibische Flamingos oder Kuba-Flamingos genannt. Sie sind eine Unterart des Rosaflamingos (Greater Flamingo, Phoenicopterus ruber), von dem sie sich durch ihr sehr dunkles, meist eher rotes als rosa gefärbtes Gefieder unterscheiden. Rote Flamingos sind zwischen 1,2 und 1,45 Meter groß. Männchen bringen ein Gewicht von bis zu 2,8 Kilogramm auf die Waage, die Weibchen sind mit bis zu 2,2 Kilogramm Gewicht etwas leichter. Aufgrund ihrer langen Hälse und der charakteristischen Schnabelform ist die Familie der Flamingos im Vogelreich unverwechselbar. Auf der Insel ist übrigens auch der kleinere, weniger kräftig gefärbte Zwergflamingo beheimatet.

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Schopfkarakara (Common Caracara, Caracara plancus)

Schopfkarakara (Common Caracara, Caracara plancus)In überwiegend trockenen Gegenden der Insel, aber auch in den etwas feuchteren, grüneren Bereichen, liegt der Lebensraum des Schopfkarakaras. Dieser 61 Zentimeter große Greifvogel ist auf Curaçao während des gesamten Jahres anzutreffen. Altvögel tragen eine schwarze Haube und Krone, der Rest des Kopfes ist bei ihnen weiß gefärbt. Der helle Farbton geht im Nacken in einen schwarz gestrichelten Bereich über, der sich bis nach vor zur Brust erstreckt, wobei die Striche in Richtung Unterkörper immer breiter werden und enger beieinander liegen. Sie gehen an Rücken und Bauch in ein dunkelbraunes bis schwarzes Gefieder über. Auch die Flügel und der untere Teil des Schwanzes dieser Vogelart tragen schwarzes Gefieder. Von der Wurzel bis etwa zur Mitte ist der Schwanz weiß gefärbt, er trägt zudem schwarze Streifen. Die auffällig langen Beine dieser Vögel sind gelb, die "Hosen" schwarz. Zwischen Auge - der Irisring ist jeweils rötlichbraun - und Schnabelansatz befindet sich ein unbefiederter, roter bis orange gefärbter Hautbereich, auch die Nase (Wachshaut) ist bei den Schopfkarakaras rot beziehungsweise orange; der Schnabel ist hellgrau. Die Nahrungspalette der Vögel reicht von kleinen Säugetieren und Jungvögeln bis hin zu Aas.

St.-Thomas-Sittich (St. Thomas Conure, Eupsittula pertinax pertinax)

St.-Thomas-Sittich (St. Thomas Conure, Eupsittula pertinax pertinax)Eine der auffälligsten, da laut rufenden Vogelarten der Insel ist der St.-Thomas-Sittich, eine auf Curaçao, St. Thomas, Virgin Islands und sehr wahrscheinlich auch auf St. Croix beheimatete Unterart des Braunwangensittichs (Brown-throated Conure, Eupsittula pertinax). Diese geselligen Tiere, die man meist mindestens zu zweit oder in kleinen Schwärmen umher fliegen sieht, stehen ständig miteinander in Rufkontakt, weshalb man sie leicht finden kann, wenn sie sich in der Nähe aufhalten. Durch ihre durchdringenden Rufe verraten sie ihre Anwesenheit meist recht schnell. Auch im Flug rufen sie oft, weshalb sie einem auch meist dann nicht entgehen, wenn sie pfeilschnell am Himmel entlang fliegen.

St.-Thomas-Sittich (St. Thomas Conure, Eupsittula pertinax pertinax)St.-Thomas-Sittiche sind 25 Zentimeter groß und ihr Gefieder ist überwiegend grünlich gefärbt. Die Stirn und das Kinn sind gelblich-orange gefärbt, die Krone bläulich und die obere Brust leicht oliv. Der Bauch ist eher grünlich-gelb gefärbt, dieser Farbton verläuft zur Kloake hin in ein grünliches Orange. Nur Jungvögel tragen braune Wangen, bei den Altvögeln sind sie gelblich.

Halbtrockene, offene Landschaften stellen den bevorzugten Lebensraum dieser Papageienvögel dar. Sie ernähren sich hauptsächlich von den Samen unterschiedlicher Bäume, von Kaktusfrüchten und -blüten sowie von Früchten im Allgemeinen. Viele Papageienarten, die in der Karibik leben, sind in ihren Beständen bedroht. Dies gilt glücklicherweise nicht für die hübschen St.-Thomas-Sittiche. Früher wurde die Unterart wissenschaftlich als Aratinga pertinax pertinax bezeichnet.

Tropenspottdrossel (Tropical Mockingbird, Mimus gilvus rostratus)

Tropenspottdrossel (Tropical Mockingbird, Mimus gilvus rostratus)Auf nahezu der gesamten Insel ist vor allem in den Morgenstunden, aber auch vor Regenschauern der melodische Gesang der Tropenspottdrossel zu hören. Diese 25 Zentimeter große Vogelart ist zum überwiegenden Teil grau-braun gefärbt, nur der Bauch ist vergleichsweise auffällig hellgrau befiedert. Die Schwanzfedern sind relativ lang, mit ihnen wippen die Vögel manchmal, um beispielsweise ihr Gleichgewicht zu halten, wenn sie auf dünnen, schwankenden Ästen sitzen. Tropenspottdrosseln ernähren sich von Insekten, verschmähen aber auch gelegentliche Fruchthappen nicht. Diese Vogelart ist rund ums Jahr auf Curaçao anzutreffen. Unverwechselbar macht sie nicht nur ihr Gesang, der entfernt an den der in Europa beheimateten Amseln erinnert, sondern auch ihr teilweise recht dreistes Verhalten an Futterplätzen, denn dort verjagen sie andere Vogelarten meist recht energisch.

 

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